Mario Calabresi, Chefredakteur der italienischen Tageszeitung La Stampa, lässt sich vom internationalen Journalismus inspirieren. Auf der Suche nach Inspiration könnte sich die internationale Zeitungsgemeinschaft auch an La Stampa ein Beispiel nehmen.
M. Calabresi wird beim 21. World Editors Forum, das in La Stampas italienischer Heimatstadt Turin vom 9. bis 11. Juni veranstaltet wird, La Stampas Strategie u.a. im Bereich Social Media und digitaler Journalismus präsentieren.
Zum Editors Forum, das parallel zum 66. Weltkongress der Zeitungen und dem 24. World Advertising Forum stattfindet, werden mehr als 1.200 Chefredakteure, Verleger, CEOs, Geschäftsführer und andere Führungskräfte aus dem Nachrichtengeschäft erwartet, die auf den vom Weltverband der Zeitungen und Nachrichtenmedien (WAN-IFRA) ausgerichteten Treffen der internationalen Zeitungswelt zusammenkommen.
Beispiele für die Innovationen von La Stampa:
- Rekrutierung unternehmensfremder Social-Media-Redakteure. „Wir entschieden uns für den zeitlich befristeten Einsatz von Social-Media-Redakteuren, die im Turnus arbeiten und keine Journalisten im herkömmlichen Sinne sind, sondern Bekanntheit und Anerkennung als glaubwürdige und zuverlässige Quelle eher durch Online-Communitys erlangten", erklärte M. Calabresi gegenüber der Zeitschrift World News Publishing Focus von WAN-IFRA .
- Ein „MediaLab"-Studio, das als Brutstätte für Innovation und als Ort zum Erforschen neuer Wege der digitalen Aufbereitung von Nachrichtenstorys fungiert.
- Ein Fahrzeug von Fiat – Fiat wurde in Turin gegründet –, das in eine integrierte mobile Redaktion mit Satellitenschüssel verwandelt wurde und ähnlich einem Fernsehübertragungswagen zur Berichterstattung an entfernte oder lokale Standorte entsendet wird.
- Eine vollständige integrierte Redaktion und ein Bekenntnis zum offenen Journalismus. „Nun ist es offenkundig, dass der Top-down-Ansatz, bei dem die herkömmlichen Medien darüber entschieden, welche Nachrichten und Informationen dem Leser übermittelt wurden, seine Gültigkeit verloren hat", sagte er. „Jetzt besteht ein beispielloser Bedarf an Informationsaustausch und -teilung."
M. Calabresi zieht seine Inspiration aus vielen Orten. „Worauf ich achte, ist die Zukunftsfähigkeit des Modells: die Fähigkeit, in Kombination mit Innovation und wirtschaftlicher Zukunftsfähigkeit Qualitätsjournalismus zu betreiben", erklärte er. „Ich finde es sehr interessant, was Robert Thomson beim Wall Street Journal macht. Ich bewundere die Veränderungs- und Innovationsbemühungen der New York Times, die Tradition und Innovation bei der Financial Times und – was die Energie und dynamische Kraft betrifft – Indien."
Das Editors Forum bietet den Teilnehmern eine globale Sicht auf die Trends in den Redaktionen und die Gelegenheit, Kontakte mit Redakteuren und Verlegern aus aller Welt zu knüpfen.
