04272024Sa
Last updateDi, 23 Apr 2024 4pm
>>

Die Etikettenindustrie und der Generationswechsel

FINAT Jungmanager-Club übernimmt auf YMC-Gipfeltreffen Vorreiterrolle

EFI Jetrion4900_Definitely_StaticBanner_620x120_GlobalPrintMonitor-GER

Wie überall im Leben dreht sich auch in der Selbstklebeetiketten-Industrie die Welt immer weiter. Seit Anfang der 1930er Jahre hat sie in jeder Hinsicht, d. h. bei den Materialien, den Drucktechnologien und den Aufbringverfahren, zahlreiche Fortschritte gemacht. Auch für die Menschen steht die Zeit nicht still. Viele Unternehmer, die in den 1970er und 1980er Jahren zahlreiche kleine Etikettendruckereien gegründet hatten, die das Rückgrat der modernen globalen Industrie bilden, befinden sich heute im Ruhestand. Deren Firmen, die etwa 50 % der weltweiten Etikettenbranche ausmachen, haben sich durch Fusionen, Übernahmen und grenzüberschreitende Partnerschaften verändert. Doch wie bei allen Familienunternehmen steht mit den Jahren auch hier ein Generationswechsel an. Der Young Managers Club (YMC) des FINAT setzt sich als dynamischer Bestandteil der Infrastruktur des europäischen Selbstklebeetiketten-Verbandes engagiert dafür ein, dass dieser Prozess reibungslos abläuft.

Große Ideen mit begrenzten Ressourcen

Im November 2013 hat der FINAT Young Managers Club in Warschau sein zweites Gipfeltreffen abgehalten. Das Motto der Veranstaltung „Great Ideas with Limited Resources" („große Ideen mit begrenzten Mitteln") wurde gewählt, um die Herausforderungen zu unterstreichen, mit denen die Branche in Bezug auf steigende Kosten und konkurrierende Technologien konfrontiert ist. Doch vor allem wollte man eine professionelle Plattform schaffen, um zukünftige Geschäftschancen ergreifen und erfolgreich ausbauen zu können. Die Veranstaltung vereinte rund 40 Jungmanager von Unternehmen der Selbstklebeetiketten-Lieferkette aus ganz Europa und darüber hinaus. Sie alle wollten von der vielversprechenden Tagesordnung, die im Rahmen von Workshops die Anforderungen der Industrie mit führenden Managementpraktiken verband, sowie von den wertvollen Networking-Möglichkeiten profitieren.

Neue Geschäftsmodelle

Führende Unternehmen auf der ganzen Welt werden sich der Notwendigkeit bewusst, ihre Geschäftsmodelle zu überdenken, um auf die aktuellen Marktanforderungen zu reagieren. In dem ersten Workshop des Gipfeltreffens zu dem Thema „Where can we innovate?" („Wo können wir Innovationen umsetzen") skizzierten die Teilnehmer ein Geschäftsmodell. Sie benannten die Strukturelemente, wie Kunden, Angebot und Nachfrage, Infrastruktur und Finanzen, sowie die wichtigsten Trends, Markttreiber, makroökonomischen Faktoren und Branchenkräfte, die auf diese einwirken. So war es möglich, ein Geschäftsprofil zu testen und zu übernehmen. Am Anfang stand eine leere Vorlage, anhand derer die Teilnehmer in kleinen Gruppen die vorhandenen Modelle unterschiedlicher Marktsegmente, angefangen bei Wein und Spirituosen bis zu pharmazeutischen Produkten, auflisteten und deren Stärken und Schwächen analysierten. Ihre Aufgabe bestand darin, Verbesserungsmöglichkeiten herauszufinden und die Ergebnisse zum Nutzen aller Delegierten zu präsentieren. Wie wirkungsvoll dieser Workshop war, zeigte sich an dem lebhaften Feedback der Zuhörer.

Trends und Chancen in der Etikettenindustrie

Am nächsten Tag begann das Programm mit einer Einschätzung der Trends und Chancen in der Etikettenindustrie. Der Referent war Roger Pellow (UK), Direktor der Labels & Packaging Group von Tarsus, dem Herausgeber der Zeitschrift Labels & Labeling International sowie Begründer und Veranstalter der Labelexpo. „Wir arbeiten in einer großartigen Industrie... doch befinden wir uns in einer Zeit der technologischen Veränderungen und des Generationswechsels. Die Entwicklung verläuft von einer handwerklich geprägten Branche zu einer technologiebasierten Industrie."

Pellow erläuterte, wie sich Rolle und Funktion der Etiketten, unter anderem vom Informationsträger zum Kommunikationsmittel, verändern. Dann ging er auf die Auswirkungen wichtiger externer und interner Entwicklungen ein, die im Interesse einer erfolgreichen Unternehmensführung zu beachten sind. Seine Kernaussage war eindeutig: Wer die Veränderungen in der heutigen Etikettenindustrie in den Griff bekommen und Innovationen umsetzen möchte, braucht mehr Wissen, Bildung und Schulung!

Mit weniger mehr erreichen

Heute gehört die schlanke Fertigung zu den wichtigsten Kriterien für eine effiziente und wirtschaftliche Unternehmensführung. Daher hat dieser Themenschwerpunkt auch den Rest der Tagesordnung des Gipfeltreffens dominiert. Doch reicht eine effiziente Produktion allein nicht aus. Zielsetzungen, Prozesse und Menschen sind ebenfalls wichtige Bestandteile der Formel. Man muss das Bild in seiner Gesamtheit betrachten, bevor man sich mit einzelnen Aspekten beschäftigen kann.

Festlegen der Unternehmensmatrix von der Problemdefinition bis zu messbaren Ergebnissen

In einem anderen Workshop haben die Teilnehmer in Gruppen eine Matrix erstellt, die die Strategien, Taktiken, Prozesse und Ergebnisse für bestimmte Geschäftstypen zusammenfasst. Diese Übung stellt eine wichtige Methode dar, um die einzelnen Komponenten zusammenzuführen, die letztendlich ein Unternehmen ausmachen. Die Matrix hilft der Unternehmensleitung, ihre Durchbruchziele, die zu erreichenden Geschäftsergebnisse als Orientierung für die strategische Entwicklung und Realisierung und die anzuwendenden Prozessparameter zu definieren sowie die Implementierungstaktiken und Projekte auszuwählen. In der Matrix wurden die Mitglieder der Teams einzeln namentlich mit ihren Aufgaben aufgeführt und waren rechenschaftspflichtig. Anschließend folgte schrittweise die endgültige Koordinierung und Aufstellung über die gesamte Matrix hinweg unter Beachtung aller Verflechtungen und Abhängigkeiten. Hier legt die Kernaussage den Schwerpunkt auf die Rolle der Strategie, die als Prozess in der täglichen Routine gelebt werden muss. Strategie ist also kein Lippenbekenntnis sondern harte Arbeit mit transparenter Projektplanung, Rechenschaftslegung und Kontrolle.

Die Teilnehmer zeigten sich von der äußerst klaren, fokussierten und umfassenden Betrachtungsweise, die diese Matrix bot, sehr beeindruckt. Letztendlich spiegelte sie das Motto des Gipfeltreffens, „große Ideen mit begrenzten Mitteln" umzusetzen, wider.

Jules Lejeune, Geschäftsführer des FINAT-Verbandes, äußerte sich voller Lob über die Veranstaltung und über die Energie und den Enthusiasmus der Mitglieder des Jungmanager-Clubs. Er betonte: „Als der FINAT Young Managers Club im Jahr 2008 aus Anlass unseres 50. Jahrestages gegründet wurde, bestand das Ziel darin, eine Plattform zu schaffen, auf der Nachwuchsmanager die erfolgreiche Vergangenheit des Verbandes mit einer dynamischen Zukunft verbinden konnten. Jetzt, fünf Jahre später, ist der YMC selbst ein feste Größe in der Struktur des FINAT geworden. Es ist immer wieder erfrischend zu sehen, welche qualitativ hochwertigen, interaktiven und geschäftsorientierten Konzepte der Club entwickelt, die neue Maßstäbe für die Arbeit des FINAT setzen."

„Ich bin stolz, ausgewählt worden zu sein, die neue Generation unserer dynamischen Branche zu vertreten", sagt Dana Kilarska, Präsidentin des Young Managers Club. „Und ich bin dankbar für die Chance, die der YMC-Club mir und meinen Altersgenossen gibt, um mit Hilfe von erfahrenen Kollegen und Experten, die unser Wissen und unsere Fertigkeiten auf ein neues Niveau heben, in die Zukunft zu gehen. Wir sind jung und wir wollen lernen."

Im September 2014 findet in Chicago, USA, ein weltweiter Sonderkongress des YMC-Clubs statt, der gemeinsam vom TLMI (US) und LMAI (IN) organisiert wird.

www.finat.com

comments

Related articles

  • Latest Post

  • Most Read

  • Twitter

Who's Online

Aktuell sind 15883 Gäste und keine Mitglieder online

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.