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Papierfabrik Hainsberg saniert sich in Eigenverwaltung

Die Papierfabrik Hainsberg GmbH aus Freital bei Dresden nutzt ein Eigenverwaltungsverfahren, um sich wirtschaftlich neu aufzustellen. Der Geschäftsbetrieb des Papierherstellers läuft dabei vollumfänglich weiter. Das Verfahren soll bereits in der ersten Jahreshälfte 2024 wieder abgeschlossen sein.

„Die Eigenverwaltung bietet uns die Möglichkeit, innerhalb kurzer Zeit und bei laufendem Betrieb unsere Finanzierung neu zu ordnen“, betonten die Geschäftsführer Dr. Dietrich Arnhold und Krystyna Saworska. „Auf unseren Geschäftsbetrieb hat das Verfahren keine Auswirkungen, sämtliche Aufträge unserer Kunden werden wie gewohnt gefertigt und ausgeliefert.“ Die Löhne und Gehälter der rund 100 Mitarbeiter werden für drei Monate durch die Bundesagentur für Arbeit gesichert. Dies sichert dem Unternehmen die nötige Liquidität, um die geplante Sanierung voranzutreiben.

Das Freitaler Traditionsunternehmen ist durchgängig hoch ausgelastet, hat aber – wie viele andere energieintensive Unternehmen auch – mit den sprunghaft gestiegenen Energiepreisen zu kämpfen. Vor allem aber binden Kapitaldienste auf alte Darlehen einen erheblichen Teil der Einnahmen. Nachdem Verhandlungen über eine Anschlussfinanzierung für einen auslaufenden Kreditvertrag gescheitert waren, hat das Unternehmen sich zu dem Schritt in die Eigenverwaltung entschlossen.

Die Eigenverwaltung bietet Unternehmen einen rechtlichen Rahmen, um bei laufendem Geschäftsbetrieb ihre Finanzierung zügig neu zu ordnen. Dabei bleibt die unternehmerische Verantwortung in den Händen der Geschäftsführung, die die Restrukturierung selbst steuert. Ein solches Verfahren steht nur Unternehmen offen, bei denen genügend Handlungsspielraum für eine Lösung besteht. „Diese Voraussetzungen sind bei der Papierfabrik Hainsberg erfüllt“, betonte der erfahrene Sanierungsexperte Thomas Mulansky von der Dresdner Kanzlei Mulansky + Kollegen, der gemeinsam mit seinem Kollegen Torsten Sommer die Geschäftsführung während der Sanierung unterstützt.

Welchen Weg das Unternehmen im Rahmen der Sanierung einschlagen wird, wird sich in den kommenden Wochen und Monaten näher herauskristallisieren. In der Eigenverwaltung setzt das zuständige Amtsgericht einen Sachwalter ein. Dieser überwacht ähnlich wie ein Aufsichtsrat das Verfahren im Interesse der Gläubiger. Als vorläufiger Sachwalter wurde der Dresdner Rechtsanwalt Dr. Nils Freudenberg von der Kanzlei Tiefenbacher Rechtsanwälte bestellt.

 

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