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Koenig & Bauer bestätigt Mittelfristguidance und erwartet ein EBIT von 25-35 Mio. € in 2023

Geschäftsjahr 2023 soll mit einem EBIT von 25-35 Mio. € bei einem Umsatz von rund 1,3 Mrd. € schwächer ausfallen als bisher angenommen

Strategische Wachstumsfelder im Wachstumsmarkt Verpackungsdruck sichern Mittelfristziele
Auftragseingänge nach 9-Monaten bei 831,3 Mio. € (Vj.: 1.025,9 Mio. €); Q3 Auftragseingang fällt in den Segmenten unterschiedlich aus
Umsatzwachstum von 10,6 % nach 9-Monaten in allen Segmenten erzielt; Umsatz in Q3 mit -6,1 % rückläufig
EBIT nach 9-Monaten um 30,0 % auf -2,1 Mio. € verbessert; EBIT-Rückgang in Q3 von 10,8 Mio. € auf 3,3 Mio. € - bei unterjähriger Verbesserung
500 Mio. € Refinanzierung erfolgreich abgeschlossen

Die Koenig & Bauer AG, Würzburg („Koenig & Bauer“, WKN: 719350 / ISIN: DE0007193500), ein weltweit führender Technologieanbieter mit dem Fokus auf Spezialdruckanwendungen, insbesondere im Verpackungsbereich, rechnet aufgrund der Zahlen für die ersten neun Monate und dem Ausblick auf das vierte Quartal mit einem schwächeren Geschäftsjahr 2023 als bisher angenommen. Unter der Annahme, dass sich die Rahmenbedingungen nicht weiter eintrüben, geht Koenig & Bauer für das Geschäftsjahr 2023 nunmehr davon aus, das Umsatzziel von rund 1,3 Mrd. € bei einem EBIT von 25 - 35 Mio. € zu erreichen.

Ursächlich dafür ist insbesondere der Auftragseingang der Banknote Solutions im Segment Special, der sich bei nach wie vor robuster Auftragspipeline aus Gründen, die in den jeweiligen Nationalstaaten liegen, verschiebt. Mit Blick auf die Umsatzlegung, die im Segment Special größtenteils nach der Percentage-of-Completion-Methode (POC) erfolgt, ist der Auftragseingang kurzfristiger mit der Umsatzlegung und der Ergebnisrealisierung verbunden. Im Segment Digital & Webfed ist aus heutiger Sicht davon auszugehen, dass weitere Anlaufkosten im Zusammenhang mit der Einführung der neuen Produkte im Flexo-, Wellpappe- und Digitaldruck in der zweiten Jahreshälfte 2023 erforderlich sind. Im Segment Sheetfed geht das Unternehmen weiterhin von einem profitableren Wachstum in 2023 im Vergleich zum Vorjahr aus.

„Wir bestätigen nach wie vor unsere mittelfristige Guidance, da wir deutlich sehen, dass unser Schwerpunkt auf dem strukturell und nachhaltig wachsenden Verpackungsmarkt sich Stück für Stück auszahlt“, kommentiert Vorstandssprecher Dr. Andreas Pleßke.
Sechs strategische Wachstumsfelder sichern führende Rolle im Wachstumsmarkt Verpackungsdruck

Koenig & Bauer sieht sich unverändert in einem strukturellen Wachstumsmarkt, der allerdings vorübergehend von der aktuellen, weltweiten Konjunkturlage etwas gedämpft wird. Unverändert positiver Treiber ist die global wachsende, konsumfreudige Mittelschicht und damit auch der vom Unternehmen führend belieferte Verpackungsmarkt in den Bereichen Lebensmittel, Getränke und schnelllebigen Konsumgütern. Koenig & Bauer liefert dafür Maschinen, Anlagen und Serviceleistungen. Zu den sechs Wachstumsfeldern zählen der Wellpappenbereich sowie die unterschiedlichen Digitaldruckanwendungen, die flexiblen Verpackungen sowie der komplette Workflow zur Herstellung von Faltschachteln inklusive der passenden Workflow-Software. Weitere digitale Geschäftsmodelle sowie das Wachstumsfeld Consumables für den Digitaldruck runden die Wachstumsfelder künftig ab. Allerdings sieht Koenig & Bauer aktuell eine vorübergehende, konjunkturell bedingte Investitionszurückhaltung, die sich auch in den Zahlen des dritten Quartals niederschlägt.
Auftragseingang fällt in den Segmenten unterschiedlich aus

In den ersten neun Monaten 2023 lag der Auftragseingang bei 831,3 Mio. €, was einem Minus von 19,0 % entspricht. Der Vorjahreswert war insbesondere durch eine überdurchschnittliche Nachfrage im Segment Sheetfed geprägt. Diese hatte sich erwartungsgemäß bis zum ersten Halbjahr auf ein robustes Nachfrageniveau reduziert. Im dritten Quartal kam es jedoch zu einer spürbaren Eintrübung. Dagegen lag der Auftragseingang im Segment Digital & Webfed deutlich über dem Vorjahreswert und das Segment Special lag trotz einer Verzögerung im Auftragseingang nahezu auf dem Vorjahresniveau. Damit lagen die Bestellungen leicht unter dem Branchendurchschnitt für Druckereimaschinen, der in den ersten neun Monaten ein Minus im Auftragseingang von 16,1 % verzeichnete.

Die Book-to-bill-Ratio lag trotz des Umsatzanstiegs in den ersten neun Monaten bei 0,93. Der Auftragsbestand betrug zum Berichtsstichtag 890,6 Mio. € und lag, bedingt durch die erfolgten Auslieferungen, planmäßig um 13,3 % unter dem Vorjahreswert von 1.027,0 Mio. €.
Umsatz- und EBIT-Wachstum nach 9-Monaten erzielt – temporär schwaches Q3

Der Konzernumsatz erhöhte sich in den ersten neun Monaten um 10,6 % und lag bei 891,1 Mio. €. Das Bruttoergebnis des Umsatzes lag bei 240,7 Mio. € und die Bruttomarge stabil bei 27,0 % (Vorjahresniveau 27,1 %). Der Umsatzanstieg in der Branche betrug laut VDMA in den ersten neun Monaten 6,4 %. Der Umsatz im dritten Quartal lag hauptsächlich aufgrund eines schwächeren Umsatzbeitrages aus dem Segment Special mit 294,7 Mio. € um 6,1 % unter dem Vorjahreswert.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verbesserte sich in den ersten neun Monaten um 0,9 Mio. € auf -2,1 Mio. € (Vj.: -3,0 Mio. €). Die operative Verbesserung ist trotz der Anlauf- und Nachlaufkosten im Segment Digital & Webfed hauptsächlich auf den in Summe positiven Volumen- und Mixeffekt und die Fähigkeit, die Inflationskosten durch die angekündigten Preiserhöhungen größtenteils auszugleichen, zurückzuführen. Im dritten Quartal war ein EBIT-Rückgang von 10,8 Mio. € auf 3,3 Mio. € zu verzeichnen, jedoch konnte unterjährig eine Verbesserung erzielt werden.

Bei einem unter dem Vorjahresniveau liegenden Zinsergebnis von -13,1 Mio. €, hauptsächlich aufgrund gestiegener Zinsen gegenüber Kreditinstituten, ergibt sich ein Ergebnis vor Steuern (EBT) von -15,2 Mio. €. Nach Steuern vom Einkommen und Ertrag lag das Konzernergebnis zum 30. September 2023 bei -12,2 Mio. €. Dies entspricht einem anteiligen Ergebnis je Aktie von -0,75 € (Vj.: -0,70 €).
Trendwende im Segment Digital & Webfed erreicht

In den ersten neun Monaten 2023 stieg der Auftragseingang im Segment Digital & Webfed um 49,3 % auf 132,9 Mio. € (Vj.: 89,0 Mio. €) dank der Nachfrage nach den Rollendigitaldruckanlagen RotaJET und HP sowie den Wellpappe- und Flexomaschinen an. Der Umsatz lag mit 102,3 Mio. € um 7,5 % über dem Vorjahreswert von 95,2 Mio. €. Das EBIT war noch von Anlauf- und Nachlaufkosten im Zusammenhang mit der Einführung der neuen Produkte im Flexo-, Wellpappe- und Digitaldruck belastet und lag nach neun Monaten bei -19,9 Mio. € (Vj.: -14,7 Mio. €).

Im Segment Sheetfed lag der Auftragseingang in den ersten neun Monaten 2023 bei 454,4 Mio. € und damit um 30,2 % unterhalb des extrem hohen Vorjahreswertes, der auch durch Nachholeffekte aufgrund der Covid-Pandemie sowie durch eine stärkere Bevorratung der Kunden und der Brandowner aufgrund der Liefer- und Materialengpässe geprägt war. Diese hatte sich erwartungsgemäß bis zum ersten Halbjahr auf ein robustes Nachfrageniveau reduziert. Der Umsatz erhöhte sich um 17,0 % auf 531,4 Mio. € (Vj.: 454,1 Mio. €). Das EBIT lag mit 12,1 Mio. € zum 30. September 2023 deutlich über dem Vorjahreswert von 4,0 Mio. €.

Der Auftragseingang im Segment Special zum 30. September 2023 lag mit 270,7 Mio. € (Vj.: 313,7 Mio. €) um 13,7 % unter dem Vorjahr. Die Bestellungen bei Banknote Solutions (Banknoten- und Sicherheitsdruck), bei MetalPrint (Metallverpackungen) und Coding (Kennzeichnungslösungen für alle Branchen) lagen unterhalb des Vorjahreswertes. Dagegen ist der Auftragseingang bei Kammann (Direktdekoration von Hohlkörpern aus Glas und Kunststoff) gestiegen. Im Neunmonatszeitraum lag der Umsatz mit 281,2 Mio. € (Vj.: 280,7 Mio. €) noch leicht über dem Vorjahr. Das EBIT lag mit 4,3 Mio. € (Vj.: 4,0 Mio, €) um 7,5 % über dem Vorjahreswert und beinhaltet neben der genannten Verschiebung der nach wie vor robusten Auftragspipeline auch den kurzfristigen Ausfall zweier Kunden der Banknote Solutions, die ihren jeweiligen Sitz im Sudan und Argentinien haben.
500 Mio. € Refinanzierung erfolgreich abgeschlossen

Das Unternehmen konnte Ende Oktober die Refinanzierung des bestehenden Konsortialkredits vorzeitig erfolgreich abschließen und sorgt damit für die mittelfristige Sicherstellung seiner Finanzierungsstabilität.

“Wie in der Vergangenheit ermöglichen die eigenen liquiden Mittel zusammen mit den flexibel nutzbaren Kreditlinien die Finanzierung des geplanten Wachstums im wachsenden Markt des Verpackungsdrucks und schaffen finanzielle Spielräume für strategische Investitionen und Akquisitionen” so Dr. Stephen Kimmich, CFO der Koenig & Bauer AG und ergänzt: “Mit der vorzeitigen Ablösung des im Zuge der Covid-19-Pandemie vereinbarten KfW-Kredits entfallen für Koenig & Bauer alle damit einhergehenden Restriktionen.”

Neben einer revolvierenden Barkreditlinie von 300 Mio. € umfasst die Konsortialfinanzierung eine Avalkreditlinie in Höhe von 200 Mio. €. Die Kreditlinien haben eine Laufzeit von fünf Jahren, die im Konsens der Kreditgeber optional um zusätzliche zwei Jahre verlängert werden kann. Um zudem den Stellenwert, den Koenig & Bauer dem Thema Nachhaltigkeit beimisst, auch im Bereich der Finanzierung hervorzuheben, sieht das Vertragswerk neben den üblichen Inhalten der Loan Market Association (LMA) nun auch eine ESG-Rendezvousklausel vor, die, entsprechend der Zustimmung aller an der Finanzierung beteiligten Parteien vorausgesetzt, in 2024 umgesetzt werden soll.
Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung

Aufgrund des aktuellen Ausbleibens der Nachfragebelebung intensiviert das Unternehmen das Kostenmanagement. Dies beinhaltet auch den verstärkten Einsatz flexibler Arbeitszeitinstrumente. Diese Maßnahmen sollen zu einer Steigerung der Ergebnisresilienz beitragen und die Kostenstrukturen an das aktuell schwierige ökonomische Umfeld anpassen. Koenig & Bauer wird die Zielsetzung für die Jahre 2024 und 2025 im Rahmen der Veröffentlichung der Zahlen für das Geschäftsjahr 2023 konkretisieren.
www.koenig-bauer.com

 

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