CERM: Vollkommene Unabhängigkeit bietet viel Potential

Geert06Nach dem Management-Buy-out (MBO) von Heidelberg Anfang August hat CERM seine Entscheidungsstruktur deutlich beschleunigt. Damit bietet der Hersteller des bekannten Management Information Systems (MIS) und seine Partner weiterhin weltweit maßgeschneiderte, branchenspezifische Lösungen für die Automatisierung von Druckereibetrieben. Von Sabine Slaughter

Wenn Druckereien über nahtlose Kommunikation in allen Bereichen sprechen, ist nicht nur der Arbeitsablauf der einzelnen Aufträge gemeint, sondern insbesondere auch die Sammlung von Daten – von der Erstellung einer Kalkulation, Angebot, Bestellung über Produktions- und Leistungsdaten bis hin zu Lagerhaltung, Versand und Rechnungserstellung sowie Medienbevorratung, Arbeitseinsätze und vielem mehr. Diese werden zumeist von einem ManagementInformationssystem (MIS) gesammelt, zusammengestellt und zur Verfügung gestellt. Zumeist arbeiten MIS in Tateinheit mit verschiedenen Workflow-Programmen, damit das Optimum an Einsparpotential und Zusammenarbeit der unterschiedlichen Lösungen, Druck- und Veredelungsmaschinen, Weiterverarbeitung herausgeholt werden kann.
Das CERM MIS, welches nicht nur den Etiketten- und Verpackungsbereich umfasst, sondern auch im Akzidenzdruck eingesetzt wird, umfasst insgesamt acht Hauptmodule, welche sich je nach Anforderung des Kunden implementieren lassen. Bereits in der Vergangenheit wurden Partnerschaften mit fast allen namhaften Herstellern von Hard- und Software geschlossen damit reibungslose Integration aber auch Datenerhebung durchgeführt werden kann.
In Zeiten von SARS-COV 2 ist Automatisierung und der reibungslose Ablauf in Betrieben nicht nur ein Muß, sondern trägt auch zur Konkurrenzfähigkeit bei. Fernzugriffe auf wesentliche Funktionen und Ergebnisse werden immer wichtiger. Intelligente Fabriken benötigen leistungsstarte MIS um Betriebe am laufen zu halten und deren Auftragslage, Umsätze und auch Kommunikation zu steigern und Einsparpotentiale aufzuzeigen.
Mit dem Management Buy-Out von Heidelberger Druckmaschinen hat sich bei CERM einiges geändert. „Wir sind jetzt vollkommen unabhängig“, sagt Peter Dhondt, Global Head Business Development and Sales. „Die Entscheidungswege sind wesentlich kürzer. Während wir vorher als Heidelberg-Unternehmen nicht neutral waren, können wir jetzt agieren, wie es der Markt benötigt.“
Dieses sei „eine positive Entwicklung“ und wird CERM in der Zukunft noch mehr Märkte öffnen und die Geschäftsmöglichkeiten erweitern und vereinfachen. „CERM agiert im Bereich Etiketten und flexible Verpackungen. Es gibt bereits Installationen in 45 Ländern, wovon ungefähr 300 Implementierungen im Bereich von Etiketten und flexiblen Verpackungen bestehen“, so Peter Dhondt. „Der potentielle Markt ist sehr groß und weitläufig, insbesondere, da viele Unternehmen sich erst in den letzten Jahren, spätestens seit COVID-19 damit beschäftigen, in Richtung von intelligente Fabriken (Smart Factories) zu verändern. Natürlich spielen hier auch digitale Druckmaschinen eine große Rolle welche in hybriden Arbeitsumgebungen gemeinsam mit analogen Druckmaschinen betrieben werden.“
„Unsere vollständige Unabhängigkeit bedeutet auch, dass wir den Bereich Etiketten und flexible Verpackungen direkt und mittels Distributoren betreuen. Heidelberg hat den Bereich Akzidenzdruck als Vertriebsunternehmen übernommen,“ sagt Peter Dhondt. In Europa, den USA und Australien hat das CERM MIS bereits eine recht große Verbreitung.
Je digitaler sich eine Druckerei aufstellt, umso mehr muss und sollte sie die Möglichkeiten eines MIS nutzen damit Flaschenhälse erkannt und Einsparpotentiale genutzt werden können. Natürlich können auch die meisten Druckmaschinen der gegenwärtigen Generationen, sowie zumeist alle der letzten, bereits Daten erstellen, und digital angesprochen werden. Es nützt jedoch nichts, wenn diese in der Luft verpuffen, weil es kein System gibt, welches diese sammelt und anschließend so darstellt, dass es der Unternehmer verstehen kann. Der Gesamtüberblick über den Betrieb ist hierbei genauso wichtig wie der über einzelne Maschinen oder Bereiche.
„Wir verkaufen und unterstützen direkt auf der ganzen Welt, weil unsere Systeme wenig lokale Wartungseingriffe benötigen: Wir haben unser eigenes WAN aufgebaut, um unsere Kunden weltweit zu unterstützen und sie auf sichere Weise mit den Elementen in der Cloud zu verbinden. Aber wir suchen nach Distributoren, die unsere Software in Ländern verkaufen und unterstützen möchten, in denen wir Sprachbarrieren begegnen.“
„Wir haben bereits in einigen Ländern Distributoren. Dieses hat uns in der Zeit des Lockdowns sowie auch derzeit mit den aktuellen Reisebeschränkungen sehr geholfen“, erkärt Peter Dhondt. „Für uns ist es wichtig, dass unseren Vertriebspartnern bewusst ist, dass sie keine Schachtel mit einem Programm verkaufen. Unser MIS ist ein mit dem Druckereibetrieb wachsendes Wesen welches auch Nachsorge bedarf und kontinuierlich an die Wünsche und Anforderungen des Kunden angepasst werden sollte. Aus diesem Grunde bieten wir auch Consulting – gemeinsam mit unseren Distributoren an. Dieses Angebot wird von Unternehmen gerne angenommen, denn der manchmal entstehende Tunnelblick den Insider haben kann durch externe Berater wieder auf den Gesamtbetrieb und Zukunftsaussichten gelenkt werden. Unsere Akademie bietet hierzu zusätzlich umfangreiche Kurse an, welche sich speziell mit den acht Hauptmodulen beschäftigen und ein umfangreiches Training bieten.“ Zudem bietet CERM zusätzliche Webinare und Web-Sitzungen gemeinsam mit den Vertriebspartnern an, da die oben angesprochenen Reisebeschränkungen aufgrund von SARS-COV 2 und der Erkankung Covid-19 die persönliche Präsenz stark beschränken.
„Alles in allem hat sich bei uns vieles in Bezug auf Entscheidungen und Vertrieb geändert. Wir sind jetzt total unabhängig. Unsere Strategie und unser Bestreben Druckereien auf dem Weg zur Smart Factory entscheidend zu begleiten und ihnen dabei die besten Werkzeuge und Analysen in die Hand zu geben, ist geblieben oder sogar noch stärker geworden. Unsere Lösungen und Werkzeuge sollen die Möglichkeiten der Druckereien erweitern, Einsparpotential schaffen und reibungslose Arbeitsabläufe und Kommunikation zwischen allen an der Produktion Beteiligten (sowohl Mensch und Maschine) schaffen,“ so Peter Dhondt abschließend.