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Digitaldruckanwendungen für Etiketten und mehr

Beim Xeikon Café 2019 in Lier, dem Hauptsitz des Unternehmens, zu dem knapp 1.000 Besucher kamen, stellte der Hersteller nicht nur neue Anwendungen vor, sondern gab bereits einen Ausblick auf die kommende Labelexpo. Dabei wird eines klar: Der Digitaldruck wächst und dringt in vorher nicht bestückte Bereiche vor. Von Sabine Slaughter

Das Vorurteil: „Digitaldruck ist teuer, kann wenige Substrate verarbeiten und Veredelung ist schwierig“ gilt nicht mehr. Insbesondere im Bereich Toner aber auch Tinte hat sich das Bild in den letzten Jahren gewandelt – bis hin zur Lebensmittelsicherheit für trockenen Toner. Das Xeikon Café 2019 räumte nicht nur mit diesem Vorurteil auf. Veredelung von Verpackungen und Etiketten gehört inzwischen zum guten Ton im Digitaldruck. In Zeiten immer kürzerer Auftragslauflängen, mehr Versionen sowie aktions-, individualisierten und personalisierten Anwendungsanforderungen von Markeninhabern bietet der Digitaldruck mehr als eine Alternative zum herkömmlichen analogen Produktionsverfahren und komplementiert das Angebot von Druckdienstleistern in dieser stark wettbewerbsorierterten Marktumgebung.
Xeikon, ein Unternehmen der Flint Gruppe, hat im letzten Jahr Jetrion übernommen und verzeichnet Wachstum in allen Bereichen – insbesondere in China und den USA. Die Neuverkäufe in den USA stiegen um 40 Prozent, wobei insbesondere der Jetrion-Geschäftsbereich brillierte, erkärt Benoit Chartelard, Präsident und CEO von Xeikon. Das Unternehmen versteht sich als „Go-to-Advisor“ für Druckdienstleister bei der Digitalisierung des Herstellungsprozesses von Druckerzeugnissen. Dieses betrifft die Vorstufe, Akzidenz-, Etiketten- und Verpackungsdruck inklusive bestimmter Falzkartonsegmente, Weiterverarbeitung und den Wellpappenbereich. Neben den Xeikon-Digitaldruckmaschinen mit Trockentoner hat das Unternehmen auch eine Tintenstrahlmaschine im Angebot sowie verschiedenste Weiterverarbeitungslösungen. Xeikon Café-Partnerunternehmen komplettieren das Angebot, welches auch auf dem Event in Lier gezeigt wurde.

Anwendungen tatkräftig entwickeln
Das Unternehmen unterstützt Druckdienstleister aktiv bei der Entwicklung von Digitaldruckanwendungen, wie Filip Weymans, Vizepräsident Marketing ausführt. Hierzu zählen unter anderem die Bereiche naßklebende, selbstklebende und Rundumetiketten, Kartonage-Verpackungen und viele weitere. Mit dem Label Discovery Package steht eine Einstiegslösung zur Verfügung. Die Xeikon CX3, CX500 gehören zum High-End-Angebot des Unternehmens.
Gemeinsam mit CS Labels hat das Unternehmen eine Lösung für Pouches, also Beutel oder Standbeutel, entwickelt. Die neue flexible Verpackungslösung setzt auf die Lebensmittelsicherheit von trockenem Toner und kann auf der Xeikon 3050 bis zur Xeikon CX500 produziert werden. Aufträge lassen sich im Digitaldruck von Xeikon schneller realisieren, insbesondere auch weil ein trockener Laminierungsprozess angewendet wird. „Die Druckindustrie ist höchst kommerzialisiert. Die führenden Teilnehmer setzen ihr Augenmerk darauf, sich und ihre Position von den Wettbewerbern zu unterscheiden, während traditionelle Drucker sich auf Qualität, Service, Auslieferung und wettbewerbsfähige Preise konzentrieren“, so Simon Smith, Geschäftsführer bei CS Labels. Diese Angebote seien notwendig, jedoch unzureichend in einem Marktumfeld, in welchem die Margen für immer kürzere Lauflängen immer kleiner würden. Dieses resultiere aus höheren Kapazitäten, niedrigeren Einstiegskosten sowie besserer Qualität von Niedrigkost-Technologien. Obiges müsse erst einmal verstanden werden, damit die Philosophie und Motivation von CS Labels klar werde, erklärt Simon Smith.

Lösungen verkaufen
Nach dem Motto „Kundenzufriedenheit ist wertlos – Kundenloyalität ist unbezahlbar“, dem gleichnamigen Titel eines Buches von Jeffrey Gitomer, handelt das Unternehmen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Kapazitäten erhöht werden, um Kosten zu senken und ausgeglichene Wirtschaftlichkeit zu schaffen. Komplementäre Technologien zur digitalen Lösung implementieren, wie beispielsweise neue Arbeitsabläufe, das könne beispielsweise heißen die Einführung eines PDF-Workflows zur Bewältigung von hochvolumigen Datenmengen. Die Produkte müssen wertvoller werden. Veredelungen, Punktlackierungen, Haptik und anderes helfen dabei die Qualität des Angebots zu differenzieren. Das Angebot von Lösungen, die andere Hersteller nicht im Programm hätten, so beispielsweise „peel and reveal“ (abziehen und enthüllen) bietet Kunden die Möglichkeit ihre Marke zu bewerben. CS Labels verkaufe Lösungen an seine Kunden, so Simon Smith.
Laut dem Geschäftsführer befindet sich der Markt für flexible Verpackungen derzeit dort, wo sich der Etikettenmarkt in 2007 befand. Dieser Markt werde sich in den nächsten Jahren bewegen. Aus diesem Grund steigt CS Labels jetzt dort mit einer digitalen Drucklösung ein. Derzeit wird dieser Markt bestimmt von langen Rüst- und Verarbeitungszeiten; hohen minimalen Auftragstonnagen (ein bis drei Tonnen und keine linearen Meter); Produktionsstätten, die auf große Tonnagen ausgelegt sind; Migrationsproblemen bei Lebensmittelprodukten und keinem Fachwissen; sehr vielen Aufträgen, die ins Ausland abgegeben werden; und der Vorstellung, dass die Digitaltechnologie langsam, teuer und unzuverlässig sei.

Standbeutellösung
Zusammen mit Xeikon hat CS Labels eine digitale flexible Verpackungslösung für die Produktion von Standbeuteln entwickelt, welche den Markt für kleine Lauflängen bis zu 60.000 Standbeuteln wettbewerbsfähig bedienen kann, so Simon Smith. Hierbei liegt die Konzentration auf der kurzen Zeit bis zur Markteinführung, Personalisierung und Fertigstellungszeiten. So könne die Zeit von vier bis sechs Wochen mit ausländischer Produktion wie etwa in China auf ein bis drei Tage reduziert werden. In Abhängigkeit des Auftrags können so direkter und indirekter Druck realisiert werden. Ein Heiß-Laminierungsprozess sorge für gute Haftung zwischen weiß und CMYK-Ebenen und eine Inhouse-Weiterverarbeitungslinie sorgt für schnelle Rüstzeiten und Veredelung. Mit der Xeikon CX500, deren Kinderkrankheiten ausgemerzt wurden, können so kürzere Vorlaufzeiten erzielt werden – „der Schlüssel für den Markt mit kleineren Lauflängen“, meint Simon Smith.
Indirekt könne so auf 23 Mikron PET mit einer Geschwindigkeit von 30 Metern pro Minute gedruckt werden. Heißlaminierung auf PE, Met Pet, Aluminium nach PET und stabile Bahnführung mittels Slit Roll wurden realisiert. Eine spezielle Konverterlinie für kleine Aufträge wurde konstruiert. Gemeinsame Feldtests mit Xeikon sowohl im Druck wie bei der Weiterverarbeitung mit unterschiedlichsten Materialien und Tonermengen wurden ausgeführt.

Neuer Toner
Zudem arbeitet Xeikon an einer neuen Toner-, Fixier- und Aufbereitungseinheit sowie an der Weiterentwicklung der Bildqualität. Sie bilden die Grundlage dafür, dass die Duplex-Trockentoner-Plattformen von Xeikon im Grafik- und Akzidenzdruck eine höhere Produktivität, eine noch bessere Qualität sowie ein breiteres Anwendungsspektrum zur Verfügung stellen.

Aushärten mit DuraCure
Im Inkjet-Bereich stellte das Unternehmen seine neue DuraCure-Aushärtungstechnologie für den Druck auf der Xeikon Panther PX300 vor. Diese basiert auf einem Konzept, bei dem sowohl LEDs wie auch UV-Quecksilberlampen zum Einsatz kommen. Das Unternehmen meint, dass so bei allen Farben ein optimaler Glanzeffekt sowie maximale Haltbarkeit für die unterschiedlichsten Anwendungen und Industriezweige erzielt werden würde. Beide Aushärtungsverfahren gemeinsam sorgten für minimalen Energieverbrauch.
Nach dem Druck von Weiß wird dieses gepinnt, bevor mit CMYK gedruckt wird. Auch nach den vier Prozessfarben wird wiederum mit UV-Lampen zur Fixierung des Bildes gepinnt. Anschließend folgt das Aushärten mit LEDs für die tieferen Farbschichten sowie mit UV-Quecksilberlampen für die oberen Farbschichten. „In ihrer Gesamtheit sorgen alle Aushärtungsschritte für die haltbarste, nachhaltigste und effektivste Aushärtungslösung, die heute auf dem Markt angeboten wird. Aus diesem Grund hat Xeikon für seine Härtungstechnologie Panther DuraCure jetzt ein Patent beantragt”, erklärt Jeroen Van Bauwel, Direktor Produktmanagement bei Xeikon. „Mit DuraCure reagiert Xeikon auf die Nachfrage aus der Druckindustrie. Diese Technologie ist der nächste Schritt in unserer Strategie, ein Portfolio an Zusatzlösungen anzubieten. Eine gute Aushärtung ist ein wichtiger Faktor, wenn es darum geht, in den UV-Inkjet-Druck zu investieren. Die Qualität und die Haltbarkeit von DuraCure vergrößern das Leistungspotenzial dieser Drucktechnologie und machen sie zu einem sehr attraktiven Geschäftsmodell. Die neue Härtungstechnologie DuraCure erzielt bei einer Vielzahl von Anwendungen eine optimale Aushärtung. In Verbindung mit unseren PantherCure UV-Tinten und Substraten werden qualitativ hochwertige Druckergebnisse erreicht, die unseren Kunden wertschöpfende Geschäftsmöglichkeiten bieten”, so Jeroen Van Bauwel.

 

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