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"Future Energy Plant" - Das Projekt für eine nachhaltige Zukunft

Smurfit Kappa Nettingsdorf setzt mit der erfolgreichen Inbetriebnahme der Energieanlagen neue Maßstäbe in der Papierindustrie

Nach einer ambitionierten Bauphase von knapp zwei Jahren wurden im Juni 2020 die neuen Energieanlagen am Standort Nettingsdorf erfolgreich in Betrieb genommen. Damit geht das größte Projekt in der Geschichte von Smurfit Kappa Nettingsdorf, mit einer Investitionssumme von rund 134 Millionen Euro, zu Ende. Die neuen Anlagen, mit denen die Papierfabrik die Energieoptimierung am Standort weiter vorantreiben kann, sind ein wesentlicher Beitrag zur Steigerung der Nachhaltigkeit und Effizienz des führenden Erzeugers von Wellpapperohpapier.
„Mit der Inbetriebnahme der hochmodernen Energieanlagen gehen wir heute gemeinsam einen bedeutenden Schritt in die Zukunft von Smurfit Kappa Nettingsdorf“, erklärt Günter Hochrathner, CEO Smurfit Kappa Nettingsdorf, einleitend. Die neuen Anlagen sind Teil des Future Energy Plant Projekts, das die Sicherung und weitere Energieoptimierung des Standortes Nettingsdorf zum Ziel hat. Das abgeschlossene Projekt umfasste neben der Errichtung des Laugenverbrennungskessels, eine neue Dampfturbine sowie diverse Erweiterungen und Anpassungen in vor- und nachgelagerten Anlagen.
„Diese große Investition ist ein klares Bekenntnis zum Wirtschafts- und Arbeitsplatzstandort Oberösterreich. Gleichzeitig ist es Auftrag und Bestätigung für unseren landespolitischen Weg. Mit dem „Oberösterreich-Plan“ wollen wir Unternehmen stärken, massiv in Forschung und Entwicklung zu investieren und den Fokus auf die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften zu setzen. Das sichert den Standort und Arbeitsplätze im Land und macht Oberösterreich wieder stark. Die Nachhaltigkeit in der Papiererzeugung ist ein wichtiger Beitrag zum schonenden Umgang mit unseren Rohstoffen und Ressourcen und unterstreicht die hohe Verantwortung, die Unternehmen wie Smurfit Kappa Nettingsdorf leben. Damit werden „Made in OÖ“ und Nachhaltigkeit verbunden“, betont Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer.
Am Standort Nettingsdorf wird seit 1851 Papier erzeugt. Das Unternehmen zählt zu den führenden Produzenten von Wellpapperohpapier in Europa. Die erzeugten Produkte – der Nettingsdorfer KRAFTLINER und Nettingsdorfer TESTLINER – werden in der Verpackungsindustrie zur Erzeugung von Wellpappe eingesetzt.
Die neuen Anlagen ermöglichen die optimale Nutzung des Rohstoffes Holz, sowie eine weitere Steigerung der, aktuell bereits hohen, Energieeffizienz bei geringer Ausweitung der Produktionsmenge. Dank dieser Modernisierung kann die Nachhaltigkeitskompetenz weiter verbessert werden. Damit produziert Smurfit Kappa Nettingsdorf zukünftig sogar wesentlich umweltfreundlicher, als es die strengen europäischen Vorschriften verlangen. „Mit der Modernisierung der Anlagen im Zuge des Future Energy Plant Projekts setzt Smurfit Kappa Nettingsdorf seinen Weg zur industriellen Exzellenz fort. Dank der professionellen Umsetzung ist das Unternehmen für neues Wachstum sowie für die Entwicklung in den kommenden Jahrzehnten gerüstet. Das steigert den Wert für unsere Kunden und Aktionäre“, resümiert Reinhard Reiter, CEO Virgin Fibre Cluster.
FACT BOX
Investitionssumme: 134 Mio. Euro
Start Realisierung: September 2018
Inbetriebnahme: Juni 2020
Laugenverbrennungskessel: Fa. Andritz (max. 180 t Dampf/Std.)
Dampfturbine: Fa. Siemens (max. 28 MW)
Dampfspeicher: Fa. Bertsch (Speichervolumen 30 t Dampf)
Motivation und Ziele
Zielsetzung des rund 134 Millionen Euro Projektes war es, die bestehenden Energieanlagen zu modernisieren und somit den Standort – vor allem die Produktionskapazität und die Arbeitsplätze – langfristig abzusichern. „Mit den neuen, effizienten Energieanlagen, die dem modernsten Stand der Technik entsprechen und maßgeblich bei der Papiererzeugung sind, können wir unseren Ansprüchen in Qualität, Quantität und Nachhaltigkeit weiterhin gerecht werden“, erklärt Günter Hochrathner, CEO Smurfit Kappa Nettingsdorf, die Motivation zum Projekt. Neben der Standortsicherung war die Forcierung der Nachhaltigkeitsthematik ein weiterer, ausschlaggebender Punkt für die Modernisierung der Anlagen. Die Minimierung der Auswirkungen auf die Umwelt ist dabei ebenso wesentlich wie die Steigerung der Energieeffizienz.
„Hauptmotivation ist und bleibt aber unser nachhaltiges Produkt, der Kraftliner, von dessen Qualität, Eigenschaften und Potenzial wir zu 100 % überzeugt sind. Erneuerbare, wiederverwertbare, biologisch leicht abbaubare Rohstoffe und daraus resultierende umweltverträgliche Verpackungslösungen sind die Zukunft. Mit unserem „smarten“ Produkt, in Kombination mit den hochmodernen Energieanlagen, leisten wir somit einen wichtigen Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit und folglich zum Klimaschutz“, beschreibt Günter Hochrathner, CEO Smurfit Kappa Nettingsdorf, die Beweggründe für die Umsetzung des Großprojekts.
Nachhaltigkeit in vielen Facetten
Mit dem neuen Laugenverbrennungskessel, geliefert von der Firma Andritz, steigt die Dampfproduktion aus Biomasse auf bis zu 180 Tonnen Dampf pro Stunde. Der Dampfspeicher der Firma Bertsch, zur Speicherung von kurzfristig anfallenden Überschussmengen, verfügt über ein Volumen von 30 t Dampf. Die Dampfturbine mit der maximalen Leistung von 28 Megawatt kommt von Siemens. Sie ist genau an die Bedürfnisse des Standortes angepasst. Mit der erzeugten Energie könnten etwa 40.000 Haushalte mit Strom und Wärme versorgt werden.
Neben der Stärkung der Energieeffizienz, bedingt durch eine hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung, sorgen die modernen Anlagen auch für eine massive Reduktion der Emissionswerte. Der neue Kessel gewinnt aus der in Ablauge der Zellstofferzeugung enthaltenen Biomasse höchst effizient Energie. Dadurch kann der (fossile) CO2-Ausstoß stark eingedämmt werden. Zudem kommt es zu einer Verminderung der Geruchs- und Feinstaubemissionen. Eine Reduktion des (fossilen) CO2- Ausstoßes um 40.000 t wird angestrebt, was etwa zwei Drittel der derzeitigen Emissionen am Standort und sogar 1,5 % der gesamten Smurfit Kappa Gruppe entspricht.
Reinhard Reiter, CEO Virgin Fibre Cluster, bringt den Nachhaltigkeitsgedanken der gesamten Gruppe auf den Punkt: „Bei Smurfit Kappa streben wir ein stetes Wirtschaften an. Das Future Energy Plant Projekt ist Teil eines größeren Investitionsprogramms der Smurfit Kappa Gruppe zur weiteren Optimierung der Nachhaltigkeit. Dank dieser Strategie können wir eine langfristige Versorgung mit hochwertigen, umweltfreundlichen Verpackungslösungen, wie es unsere Kunden von uns erwarten, sicherstellen.“
Große Projekte – Große Dimensionen und Herausforderungen
Die Größe des abgeschlossenen Projekts zeigt sich auch in den Unmengen an Material und Arbeitszeit, die bis Inbetriebnahme investiert wurden. In mehr als 850.000 Arbeitsstunden, geleistet am Standort Nettingsdorf, mit bis zu 400 Fremdmitarbeitern wurden rund 8.000 m³ Beton verbaut, Stahlkonstruktionen und Kesselteile mit einem Gewicht von jeweils rund 2.000 Tonnen verarbeitet und 13.000 Rohrschweißnähte angefertigt. „Nicht nur aufgrund der Corona-Pandemie liegt eine turbulente Zeit hinter uns. Das größte Bauprojekt in der Geschichte von Smurfit Kappa Nettingsdorf mitten im Betriebsgelände sorgte für so manche Herausforderung“, blickt Günter Hochrathner, CEO Smurfit Kappa Nettingsdorf, auf die knapp 2-jährige Bauphase zurück.
Auch die Koordination der beteiligten Firmen sowie die Einbindung, Testung und Inbetriebnahme der Neuanlage bei laufender Produktion erforderte eine exakte Planung und bedurfte kontinuierlicher Abstimmungen mit allen Beteiligten. „Dass das Großprojekt trotz erheblicher Erschwernisse und Sicherheitsvorkehrungen aufgrund der Corona Pandemie termingerecht abgeschlossen werden konnte, macht uns besonders stolz“, betont Günter Hochrathner, CEO Smurfit Kappa Nettingsdorf.
Vielversprechende erste Betriebsmonate
Seit Inbetriebnahme der Anlagen im Sommer 2020 zeigen sich die ersten zu erwartenden Erfolge. Neben bereits erzielten Effizienzsteigerungen beim Laugenverbrennungskessel und bei der Dampfturbine ist aktuell die energetische Optimierung des Gesamtsystems (Papier- und Zellstofferzeugung) in Umsetzung. Die Emissionsdaten des Laugenverbrennungskessels im Vergleich zur Altanlage (Sept. 2019 zu Sept. 2020) sprechen ebenfalls für sich. Die Schwefeldioxidemissionen konnten auf weniger als ein Zehntel reduziert werden sowie die Staubemissionen und gesamten reduzierten Schwefelverbindungen auf weniger als ein Fünftel. Darüber hinaus wurde eine wesentliche diffuse Geruchsquelle eliminiert. „Wir sind mit der Inbetriebnahme und dem bisherigen Verlauf der Integration der neuen Anlagen sehr zufrieden. Bis auf kleinere „Kinderkrankheiten“ gab es keine größeren Probleme – das ist für ein Projekt in dieser Größenordnung und Komplexität nicht selbstverständlich. Die zahlenmäßig sichtbare Reduktion der Emissionswerte ist ebenfalls eingetreten, wie auch die Steigerung der Energieeffizienz. Dank des großartigen Einsatzes unserer Mitarbeiter und aller beteiligten Firmen, konnten wir das für uns bis dato größte Projekt trotz aufwändiger Corona Restriktionen erfolgreich zu Ende bringen“, zeigt sich Günter Hochrathner, CEO Smurfit Kappa Nettingsdorf, zufrieden.
www.smurfit.com

 

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